ROHSTOFFE

Um für Anleger einen besseren Überblick zu schaffen, wurden die Edelmetalle Silber, Palladium und Platin näher erläutert.

SILBER (Ag, Argentum)

Silber ist ein weißglänzendes Edelmetall und bereits seit dem 5. Jahrtausend vor Christus bekannt. Es war damals noch keine aufwändige Förderung notwendig, da das Edelmetall an der Erdoberfläche gefunden wurde.

Das Edelmetall hatte seit Anbeginn einen hohen wirtschaftlichen Stellenwert und war bis in das 20 Jahrhundert bedeutender als Gold.

Silber wird auch als weißes Edelmetall bezeichnet. Es handelt sich um ein weiches Schwermetall, welches leicht verformbar ist. Es wird für Gebrauchsgegenstände (Besteck, Elektrotechnik etc.) verwendet. Aber auch Schmuckstücke werden erzeugt. Anzumerken ist, dass das Edelmetall eine hohe elektrische Leit- und Wärmeleitfähigkeit hat.

Silber in reiner Form ist seltener als Gold. Es entsteht häufig durch Förderung von Basismetallen - wie zum Beispiel: Kupfer, Blei, Zink.

Durch die hohe Nachfrage stieg der Silberpreis die letzten Jahre stetig an. Dies auch aus dem Grund, da der Bestand an Silber immer weniger wird.

Die Einführung des Silberfixing erfolgte vor langer Zeit. Das bedeutet, dass in dieser Form die Kursermittlung von Silber erfolgt. Hierbei wird täglich ein außerbörslicher Preis ermittelt. Die wichtigsten Handelsplätze sind der London Bouillon Market, die New York Mercantile Exchange (Bereich COMEX), die Tokyo Commodity Exchange, das Chicago Board of Trade. Das an der Börse gehandelte Silber wird insgesamt mit einem Wert von rund 17 Milliarden US-Dollar beziffert.

 

Chart: Quelle finanzen.at

Vor allem Angebot und Nachfrage bestimmen den Silberpreis. Aber auch andere Faktoren wie zum Beispiel eine hohe Inflationsrate, Spekulationen, Ölpreis. Die Weltmarktpreise werden in USD angegeben.

 

Chart: Quelle - finanzen100.de

Der Silberpreis ist volatil - das bedeutet, dass es in kurzer Zeit auch zu erheblichen Kursschwankungen kommen kann (einhergehend mit dem Dollarkurs).

Silberspekulationen in den 70iger Jahren durch die Brüder Hunt führte zu einem Rekordstand. Im Jänner 1980 wurde am London Billion Market ein Rekordstand von über USD 49 pro Feinunze erreicht. Auf o.a. Chart ist ersichtlich, dass sich Silber in Zeiten der Wirtschaftskrise (ab 2007) als wertbeständig und somit als wichtige Anlageform etabliert hat (in Form von Silbermünzen, Silberschmuck bzw. Silberbarren).

Palladium

 Bei Palladium handelt es sich um silberglänzendes Metall. Es ist ein junges Element und wurde im Jahre 1803 von William Hyde Wollaston entdeckt. Es kommt in der Natur nur in kleinen Mengen vor – jedoch häufiger als Gold. Vergleichbar ist Palladium mit Platin, da es ähnliche chemische Eigenschaften aufweist. Platin ist jedoch teurer. Palladium entsteht bei der Produktion von Kupfer, Silber und Gold. Es wird oft zusammen mit Platin abgebaut – vor allem in Russland, Australien sowie in Nord- und Südamerika. Palladium ist ein wichtiges Wirtschaftsmetall und wird in der Medizin sowie in der Automobil-industrie verwendet – zum Beispiel für Drei-Wege-Katalysatoren bzw. als Speichermedium bei Wasserstofffahrzeugen.

Ebenfalls Verwendung findet das Edelmetall im Schmuckbereich für die Herstellung von Weißgold. Als Anlagemöglichkeit wird das silberweiße Edelmetall erst seit kurzem gesehen. Nur wenige Hersteller bieten Palladiummünzen bzw. Palladiumbarren an. Die Zahl der Anleger in diesem Segment nimmt jedoch laufend zu.

Die New Yorker Mercantile Exchange (Bereich COMEX) sowie der London Buillon Market sind die wichtigsten Handelsplätze, wo Palladium in physischer Form (physischer Barren) gehandelt wird. Vom Wachstum der entsprechenden Industriesektoren, vom Angebot und Nachfrage, den Lieferkapazitäten der Industrie – all diese Faktoren sind abhängig von der Preisentwicklung von Palladium. Seit der Finanzkrise 2008 ist das Edelmetall eine beliebte Anlageform. Es gilt bei wirtschaftlichen sowie bei politischen Turbulenzen als sichere Veranlagungsmöglichkeit. Vor allem seit 2019 ist der Wert des Rohstoffes stark gestiegen.

Wie viele andere Rohstoffe hat auch Palladium in der Vergangenheit mehrere Höhen und Tiefen durchgemacht. 1982 verzeichnete der Rohstoff einen Tiefststand von USD 47,46 – zum Vergleich liegt der Wert heute bei USD 2.376 pro Unze. Die Wertpapierkennnummer lautet ISIN XC0009665529 – die Bezeichnung XPD. Anzumerken ist, dass Palladium oft auch als „das günstigere Platin“ genannt wird. Bei Knappheit von Platin (Angebot und Nachfrage) wird „das weiße Edelmetall“ verstärkt nachgefragt.

Chart: Quelle finanzen.at

Zusammengefasst kann angeführt werden, dass Palladium gerade in wirtschaftlichen Unsicherheiten ein attraktiver und krisenbeständiger Sachwert ist. Anleger können Palladium in Form von Münzen oder Barren kaufen.

PLATIN

Bei Platin handelt es sich um ein sehr kostbares Edelmetall. Hauptgrund sind die weltweit knappen Vorkommen sowie der hohe Förderaufwand. Es dient zur Herstellung von Laborgeräten, Zahnimplantaten sowie für die Schmuckindustrie. Abgebaut wird der Rohstoff vor allem in Südafrika, Russland und Kanada.

Wie bereits angeführt ist die Förderung von Platin äußerst aufwändig. Damit eine Unze Platin gefördert werden kann, werden mehrere Tonnen Erz inkl. einem Veredelungsprozess von rund 5 Monaten benötigt.

Eine Unze entspricht zwischen 27 und 31 Gramm. Der Begriff kommt von der Apotheker-Unze (1 oz.tr. = 31,1 g) und bezieht sich auf den Edelmetallanteil einer Münze oder eines Barrens. Platin wird an der New York Mercantile Exchange, an der Tokyo Commodity Exchange, sowie am London Buillon Market gehandelt. Aufgrund der Seltenheit des Rohstoffes ist die Produktion in Form von Barren und Münzen im Vergleich zu Gold nur eingeschränkt möglich. Zum größten Investmentmarkt von Platin zählt derzeit Japan, da dort das Edelmetall seit Jahrzehnten äußerst beliebt ist. Auch bei der Preisentwicklung von Platin gilt: Angebot und Nachfrage. In den letzten Jahren ist die Nachfrage gestiegen, wobei das Angebot stagnierte.

Chart: Quelle finanzen.at

Zusammengefasst ist anzumerken, dass viele Anleger nicht in Aktien oder Investmentfonds veranlagen wollen. Daher werden Gelder verstärkt in Sachwerte oder Rohstoffe investiert.

Wolfgang Köck, MBA
Education Manager - Phoenix Investor AT

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